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16/11/2025

Mathilde F. Anneke – Deutsche in USA 1849

Deutsche Sozialistin und Journalistin in Amerika – kämpft für das Wahlrecht der Frauen – Abschaffung der Sklaverei – Erste deutsche Frauenzeitung

Revolutionärin mit Feder und Stimme

Mathilde Franziska Anneke lebte von 1817 bis 1884. Sie war eine Frau, die ihr Leben dem Wort verschrieb – als Journalistin, Schriftstellerin und Rednerin. Schon früh erkannte sie, dass Schreiben nicht nur Broterwerb, sondern auch Waffe sein konnte: gegen Unterdrückung, gegen Ungerechtigkeit, gegen die Machtstrukturen von Staat und Kirche.

Von der Revolution zur Emigration

In Deutschland kämpfte sie während der 1848er Revolution für Demokratie und Frauenrechte. Ihre „Frauen-Zeitung“ war ein mutiges Sprachrohr für Gleichberechtigung, doch die Niederlage der Revolution zwang sie ins Exil. Mit ihrem Mann Fritz floh sie nach Amerika – und dort begann ein neues Kapitel.

Journalistin und Feministin in den USA

In Milwaukee und später in New York gründete sie die „Deutsche Frauen-Zeitung“, die erste feministische Zeitung in den USA. Sie forderte gleiche Bildungschancen, Berufsmöglichkeiten und politische Rechte für Frauen. Ihre Vorträge führten sie quer durch die Vereinigten Staaten, wo sie nicht nur deutsche Einwanderer erreichte, sondern auch die amerikanische Frauenrechtsbewegung inspirierte.

Bündnis mit Mary Booth

Besonders prägend war ihre Freundschaft mit der Abolitionistin Mary Booth. Gemeinsam setzten sie sich für die Abschaffung der Sklaverei und die Rechte der Frauen ein. Damit verband Anneke zwei zentrale Kämpfe ihrer Zeit: die Befreiung der Versklavten und die politische Emanzipation der Frauen. 1865 am 18. Dezember wurde die Sklaverei von Präsident Abraham Lincoln abgeschafft – das Frauenwahlrecht erhielten die Amerikanerinnen erst nach dem ersten Weltkrieg 1920.

Schule für Selbstständigkeit

Ihr Ideal blieb nicht nur Theorie. Mit dem Milwaukee Töchter-Institut gründete sie eine moderne Mädchenschule, die Mädchen jenseits von „Kinder, Küche, Kirche“ zur Selbstständigkeit erziehen sollte. Dort wurde bilingual unterrichtet, Naturwissenschaften standen ebenso auf dem Plan wie Literatur – Religion und Haushaltsunterricht hingegen bewusst nicht.

Vermächtnis

Mathilde Franziska Anneke gilt als eine der ersten Feministinnen deutscher Herkunft. Sie verband die Ideale der gescheiterten Revolution von 1848 mit der amerikanischen Freiheitsbewegung und wurde so zu einer Brückenfigur zwischen zwei Welten. Ihr Leben zeigt, wie politisches Engagement, publizistische Arbeit und persönliche Standhaftigkeit zusammenwirken können, um gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. 

In Köln am Rathausturm wurde auf Betreiben des Kölner Frauengeschichtsvereins eine Skulptur von Mathilde Anneke angebracht, eine von 28 insgesamt, mit Zeitung und gesprengten Ketten.

Podcast und großer Beitrag in Frauenleben

https://frauenleben-podcast.de/podcast/mathilde-franziska-anneke-1817-1884/

https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_Franziska_Anneke

Buch „Auf denn, ihr Schwestern!“ Kiepenheuer&Witsch

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