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22/04/2021

Frauen in Führungspositionen in Deutschland

Eine kritische Analyse im Jahr 2021

Im Januar 2021 stellte Paulina-Sophie Stricker ihre Bachelor Arbeit am AMD in Hamburg vor: Studiengang: Mode und Designmanagement. Titel: "Eine kritische Analyse der Unterrepräsentanz von weiblichen Führungskräften in Deutschland"
Sie hat für ihrer Studie mehrere EWMD Mitglieder interviewed. 

STUDIE zum Download

Interview mit Paulina-Sophie Stricker und Claudia Schmitz - EWMD Society im April 2021

EWMD Society: "Paulina - was war Ihr Beweggrund, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, wo Sie doch Mode studiert haben und keine Soziologie?"

Paulina-Sophie Stricker "Ein entscheidender Faktor, der dazu führte, dass ich meine Bachelorarbeit über das Thema „Unterrepräsentanz weiblicher Führungskräfte in Deutschland“ schrieb, waren meine persönlichen Erfahrungen in der Arbeitswelt. Als ich zum ersten Mal bemerkte, dass ich als Frau aufgrund festgefahrener Stereotypen anders behandelt werde als Männer, war ich gerade mal 16 Jahre alt und absolvierte mein allererstes Praktikum. Bei genauerer Betrachtung dieser Thematik sollte ich schnell herausfinden, dass ich damit nicht alleine war. Ein Großteil meines weiblichen Umfeldes konnte ähnliche Erfahrungen bestätigen und ab diesem Zeitpunkt war für mich klar, dass ich etwas ändern wollte. 

EWMD Society:" Ihre Studie hat gerade diese Woche wieder eine enorme Relevanz - als Annalena Baerbock von den Grünen als Kanzlerkandidatin nominiert wurde. Es klang nicht nach 16 Jahren Emanzipation durch die Kanzlerin - es klang wie vor 50 Jahren
"Die hat doch zwei Kinder, wie will die das denn schaffen?" oder "Die hat doch gar keine politische Erfahrung durch ein Amt!" und das in der FAZ und anderen Medien.

Paulina-Sophie Stricker: "Ziel der Arbeit war es, alte Geschlechterstereotypen zu erforschen und sie in den Kontext der Unterrepräsentanz von weiblichen Führungskräften in der deutschen Wirtschaft zu stellen. Im Rahmen meiner Studie war es mir dementsprechend wichtig, die vermeintlichen Ursachen und Erfolgsbarrieren zu erörtern sowie herauszufinden, wie sich weibliche Top-Managerinnen diesen erfolgreich entgegengestellt haben und ob sich daraus Lösungsansätze formulieren lassen.

Durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist mir bewusst geworden, wie wichtig es ist, sich weiterhin für die Geschlechterparität auf allen Ebenen einzusetzen. Die Benachteiligung von Frauen sowie die Erfolgsbarrieren, welche in Form von Männerbündnissen, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder geschlechtsspezifische Diskriminierung auftreten, sind leider immer noch Realität. Dies sind nur einige Punkte einer langen Liste und gerade Deutschland, welches sich stets als so fortschrittlich bezeichnet, hat im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch einen großen Nachholbedarf. 

Solange die Frage "Was können Frauen schaffen?" in unserer Gesellschaft noch existiert, haben wir unser Ziel noch nicht erreicht und müssen in der Folge weiter für die Geschlechterparität eintreten. Damit es kein Nachdenken mehr darüber gibt, inwieweit Frauen "auch erfolgreich sein können" und "auch in technischen Berufen arbeiten können" oder "auch in einer Führungsposition in einem großen Unternehmen sein können, OBWOHL sie Kinder haben". Es geht darum, Frauen endlich so zu sehen, wie sie sind. Als gleichwertige Menschen, die es genauso verdienen, ihre hundertprozentige Chance auf eine Karriere zu haben. 

Meine Forschung hat mir vor allem eines klar gemacht: Die Unterscheidung der Geschlechter ist durch die vielen vergangenen Jahre, in denen sie sich etablieren konnte, tief in uns verwurzelt. Es geht darum, sie Stück für Stück zu beseitigen. Es geht darum, Frauen die gleichen Möglichkeiten und Chancen zu bieten. Es geht darum, die Vielfalt zu akzeptieren und zu erkennen, dass diese nur Erfolg für uns alle bedeuten kann. Zu erkennen, dass es keine Grenzen für das gibt, was Frauen erreichen können. Erst wenn das gelungen ist, haben wir unser Ziel erreicht.

EWMD Society: Danke für das Gespräch - und viel Erfolg auf Ihrem Weg.

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