Bei Sexismus denken die meisten sofort an die #Metoo Bewegung, Das ist die Opferperspektive. Diese Studie der Freien Universität Berlin stellt aber fest: Es ist ein struktureller Sexismus - der auch individuellen begünstigen kann.
Systemischer Sexismus in der Wissenschaft: Strukturelle Hürden für Frauen identifiziert
Eine internationale Studie mit Beteiligung der Freien Universität Berlin beleuchtet systematische Benachteiligungen von Frauen in der Wissenschaft, insbesondere im MINT-Bereich. Veröffentlicht in der Fachzeitschrift Bioscience beschreibt die Arbeit vier zentrale Barrieren:
1. intellektuelle Verunsicherung,
2. Ausschluss aus Netzwerken,
3. Sicherheitsrisiken bei Feldforschung und
4. geschlechtsspezifische Rollenerwartungen.
Die Autorinnen fordern Maßnahmen wie geschlechtergerechte Quoten, anonymisierte Peer-Reviews, bessere Vereinbarkeit von Familie und Forschung sowie strikte Anti-Diskriminierungsrichtlinien. Ziel ist es, Chancengleichheit zu fördern und die Innovationskraft der Wissenschaft zu stärken.
Bericht über die Studie
Was ist für uns bei EWMD besonders wichtig? Die Betrachtung der Doppelrolle.
- Ausschluss aus männerdominierten Netzwerken: Oftmals mangelt es nicht an Kompetenz, sondern an ungleichen Zugangsmöglichkeiten zu Mentoring, Kooperationen und beruflicher Sichtbarkeit. Das zwingt viele Frauen „doppelte Arbeit“ zu leisten, um ihre Leistungen sichtbar zu machen.
- Geschlechtsspezifische Rollenerwartungen und emotionale Arbeit: Ungleiche Betreuungs- und Haushaltspflichten führen zu einer „mentalen Belastung“, die die Produktivität beeinträchtigt und viele Frauen dazu zwingt, sich zwischen persönlicher und beruflicher Erfüllung zu entscheiden.