was sind die Chancen einer nachhaltigen Verkehrswende in Deutschland?
Nach über 50 Jahren der Planung von autogerechten Städten und Lebensformen stellt die Verkehrswende Deutschland uns vor komplexe gesellschaftliche, technologische und politische Fragen. Der Verkehr trägt ca. 20 Prozent zu den CO2 Emissionen bei, und die selbst gesetzen Klimaziele der Bundesregierung werden regelmässig verfehlt, weil der motorisierte Individualverkehr nach wie vor wächst. Deutschland verzeichnet EU-weit den zweithöchsten Wert beim CO2-Ausstoß von Neuwagen.
Wie kann eine Transformation trotzdem gelingen? Beispiele aus der Praxis zeigen, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Akteuren aus Forschung, Verwaltung, Stadt- und Mobilitätsplanung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft, die auf eine Neuverteilung der knappen Ressource des öffentlichen Raums setzen, am ehesten zu einer nachhaltigen Verkehrswende beitragen können.
Eine Mobilitätswende, die auf nachhaltige Energieträger, intelligente Mobilitätsnutzung und eine Vernetzung verschiedener Formen des Individualverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs setzt, erfordert auch neue Verhaltensweisen von allen. Wir treffen jeden Tag individuelle Mobilitätsentscheidungen – jede/r von uns kann also zum Gelingen der Verkehrstransformation beitragen.
Als Anregung dazu, hier ein kurzer Videoklipp des Künstlers Jan Kamenskys
Waltraut Ritter ist freie Wissenschaftlerin und befasst sich mit Entwicklungen der informations- und Wissensgesellschaft. Die Zukunft einer nachhaltigen, urbanen Mobiltät ist einer ihrer Forschungschwerpunkte, zu dem sie lange in Hongkong und Singapur gearbeitet hat. Seit 2021 beschäftigt sie sich mit der Verkehrswende in Deutschland. Sie trägt regelmässig zu nachhaltigenVerkehrsentwcklung in Programmen und Seminaren der UNESCAP Asia Pacific, ICLEI (Local Government for Sustainabilty) und der UITP (International Organisation for Public Transport) bei und interessiert sich insbesondere für eine bessere Einbindung von Daten zur aktiven Mobilität (Radfahren und Zufussgehen) in oeffentliche Nahverkehrssysteme.
Moderation mit Brigitte Ott-Göbel